Der Strickbau
ist eine alte Bautechnik, bei der massive Holzbalken nach dem Baukastenprinzip zu tragenden Wänden übereinander geschichtet wurden, so wie bei einem Blockhaus, was übrigens bei Holzbauten auch heute noch zur Anwendung kommt.
Beim Ständerbau
wurde ein Holzständer wie eine Stütze senkrecht auf eine Steinplatte oder Sockelmauer aufgesetzt. An dieser Stütze wurden dann waagrechte Querschwellen festgemacht, welche die einzelnen Stockwerke tragen. Die Öffnungen zwischen den Holzbalken wurden durch eine sogenannte Ausfachung mit Holz oder Lehm zu einer Wand verschlossen.
Der historische Weiler Burgau, der mit seinen reizvollen Häuserzeilen und seinem ganz besonderen Charme einem mittelalterlichen Städtchen gleicht, ist ein historisches Kleinod und gehört zu den einzigartigen Sehenswürdigkeiten in unserer Region. Der historische Weiler ist ein Schutzobjekt von nationaler Bedeutung.
Burgau ist - zusammen mit Werdenberg im St.Galler Rheintal - noch die einzige Gruppe historischer Holzhäuser im Kanton, die so geschlossen in Erscheinung tritt und umfasst etwa 35 Häuser, die mehrheitlich historisch wertvoll und als Schutzobjekte im kantonalen und kommunalen Ortsbildinventar enthalten sind. Der Weiler hat ein bäuerlich-kleinstädtisches Gepräge mit allen wichtigen Haustypen aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Dieser Baustil wird als "offener, verschindelter oder vertäferter Strick- und Ständerbau mit Holz- oder Steinausfachung" bezeichnet.
In Burgau wohnen heute um 140 Personen.
Das Ziel ist, dass Burgau seine spezielle historische Eigenart erhalten kann, aber trotzdem nicht zu einem verstaubten, unbewohnten Museum wird. Durch einen sinnvollen und zweckmässigen Schutz soll das historische Erbe mit einem lebendigen Wohnort bestmöglich in Einklang gebracht werden. Dadurch soll das typische äussere Erscheinungsbild des Weilers trotz neuer Bausubstanz weiterhin für die Nachwelt erhalten bleiben.
Quelle: www.flawil.ch